Halbjahr 2004

Liebe Mitglieder und Interessenten,

auch das Jahr 2004 hat bisher noch keine neue „Hausse“ an die Börse gebracht –im Gegenteil- statt des ersehnten Aufschwungs kommen die Märkte immer noch nicht richtig in Fahrt und die Privatinvestoren scheinen weiterhin auf bessere Zeiten zu warten.

So ist es nicht verwunderlich, dass bspw. der Euro-Stoxx 50 derzeit leicht im Minus liegt. Außerdem konnten wir in der letzten Zeit vermehrt beobachten, das die verschiedenen Versicherer die höheren Kurse ausnutzen, um durch teilweise massive Verkäufe, ihre Portfolios bereinigen.

Leider erhalten die europäischen Börsen – trotz positivem Wirtschaftswachstum – derzeit keine Anreizimpulse aus Übersee. Die hohe Staatsverschuldung der USA und der beträchtliche Zuwachs der USD-Währungsreserven in den asiatischen Ländern sind eher „Warnsignale“, die bei zu tätigen Investments unbedingt berücksichtigt werden müssen. So hat allein China seit letztem Jahr die Dollarreserven von etwa 150 Milliarden auf über 400 Milliarden erhöht. Und Japan intervenierte noch mal eine beträchtliche Summe dazu.

Auch der stark steigende Ölpreis fördert eine Erholung der Weltwirtschaft und damit der Börsen nicht gerade. Sollte der Ölpreis längerfristig auf diesem hohen Preis verharren bzw. noch steigen, wovon wir ausgehen, wäre der weltwirtschaftliche Aufschwung sehr gefährdet. Insbesondere die US-amerikanische Wirtschaft hätte dann ein immenses Problem weiterhin mit diesem Tempo zu wachsen. Aufgrund der gegebenen Tatsachen rechnen wir deshalb mit einem weiterem Dollarverfall gegenüber dem Euro.

Trotz all dieser „negativen“ Vorboten, gibt es Lichtblicke an der Börse. So ist beispielsweise das Internetsuchmaschinen Unternehmen „Google“ mit großem Erfolg an der Börse gestartet. Darüber hinaus prognostizieren alle „Wirtschaftsweisen“ für die kommenden Monate eine stärkere Erholung der Wirtschaft in Europa, insbesondere in Deutschland. Ferner werden die bevorstehenden Wahlen in Amerika einen weiteren positiven Schub für die US-amerikanische Wirtschaft mit sich bringen.

Wir werden weiterhin die weltwirtschaftlichen Geschehnisse und damit verbundenen Auswirkungen auf die Börse beobachten, um gegebenenfalls für eine erneute „Hausse“ oder auch „Baisse“ gewappnet zu sein. Ganz nach unserem Motto „anlegerorientiert“ werden wir bis dahin kein großes Risiko eingehen und eher konservativ unser gemeinsames Geld anlegen.

Informationen zur Depotzusammensetzung zu Beginn des Jahres 2004:

 

Titel Anteil
Bayer 9%
BHV 5%
Endesa 13%
Fortis 12%
France Telecom 8%
ING 11%
San Paolo 6%
TIM 6%
Yukos 3%
CASH 27%

Strategie für das 2. Halbjahr 2004:

Aufgrund der Ereignisse an den Börsen haben wir vorsorglich unser Depot umstrukturiert und die Werte France Telekom, San Paolo, Bayer, BHV und Fortis mit deutlichem Gewinn verkauft.

Yukos konnte –obwohl massiv politisch unter Druck- seit Januar zwar etwa 13% zulegen. Wir haben uns trotzdem vorausschauend schon im April von diesem Papier getrennt, um die erwirtschafteten Gewinne nicht leichtsinnig aufs Spiel zu setzen. Um trotzdem mit auf der „Aufstiegswelle Energie“ mit zu reiten, haben wir mit den Verkaufserlösen in die Ölwerte BP und ENI investiert, die inzwischen 12% Depotanteil belegen.

Wir sind überzeugt, dass wir mit einem Anteil von über 50% unseres Depots in konservativen Öl- und Goldwerten gut für die Zukunft – unabhängig ob positiv oder negativ – aufgestellt sind. Zwar haben die Goldwerte in der letzten Zeit etwas nachgegeben, wir sind jedoch sicher, dass dies in den nächsten Monaten mehr als Wett gemacht wird.

Die restlichen 50% haben wir konservativ und ertragsreich in Versorger- und Bankenwerte sicher investiert.

Zum Vergleich finden Sie die meisten unserer Papiere im Depot unter den Top-50 Performern der „Wertpapier“-Weltliga z.B. in Heft 13/2004. Sie finden den EURO-STOXX 50 auf dem Platz 55/56 und BP auf Platz 6 und ENI auf Platz 7. (zwischenzeitlich ist BP auf Platz 1 – Stand 12.8.04).

Geschätzte Mitglieder und Interessenten, wir sind sicher, dass wir mit unserer anlegerorientierten und konservativen Anlagestrategie zur Geldanlage unser gemeinsames Geld weiterhin stetig vermehren werden. Die Börsenwerte sind durch ihre derzeitig niedrige Bewertung eine große Chance für die Zukunft, welche wir nutzen möchten. Dies ist, wie schon Warren Buffett zu pflegen sagte, der ideale Zeitpunkt günstig an Unternehmen zu kommen.